Hanfanbau von Deutschland, Frankreich, Italien


Wie schon erwähnt erlebte die Hanfindustrie am Mitte bzw. Ende des 19. Jahrhunderts einen Einbruch durch die Erfindung von mechanischen Webstühlen, den Fortschritt der Holzverarbeitung und nicht zuletzt durch die Entwicklung der Schiffsfahrt. Das ist vor allem am Beispiel Frankreich ersichtlich: Die französische Produktionsfläche sank von 176.000 Hektar im Jahre 1840 auf ca. 64.000 Hektar im Jahre 1882. Danach fiel der Hanfanbau kontinuierlich weiter.




Hanfanbau

Faserhanfanbau


In den letzten 15-20 Jahren wurde der Hanf als nachwachsender Rohstoff wieder entdeckt. Wie schon beschrieben in vielen verschiedenen Branchen: Hanf als Bau- und Dämmstoff, in der Textil-, Automobil-, Papierindustrie, Nahrungsmittel, Medizin, Genussmittel und Droge und als Kosmetikprodukt. Dies hatte vor allem folgende Gründe:

Danach wurde in vielen europäischen Ländern der Hanfanbau wieder freigegeben und die angebaute Fläche vervierfachte sich sogar innerhalb von einigen Jahren. Die folgende Abbildung zeigt den Hanfanbau auf Flächen die durch die EU gefördert wurden. Spanien ist hier unter Vorbehalt zu betrachten, da der Hanf in Spanien wie der Flachs nur wegen der EU-Subventionen angebaut wurde und nur in geringen Mengen einer tatsächlichen Produktion zugeführt wurde. Dieser Betrug ereignete sich Ende der 90er (1996-1999). Spanien hat inzwischen die gesamten Subventionszahlungen an die EU zurückbezahlt.




Faserhanfanbau

Anbauflächen


Weltweit ist die EU hinter China die bedeutendste Anbauregion. In China werden die Hanffasern vor allem für die Textilindustrie angebaut. Global gesehen werden laut dem Hanfexperten Pierre Bouloc, der ehemaliger Geschäftsführer des größten Hanfproduzenten  LCDA aus Frankreich war, und der EIHA (European Industrial Hemp Association) ca. 115.000 Hektar Hanf jährlich angebaut.




Anbauflächen

Absatzmärkte


In der European Industrial Hemp Assocation sind die wichtigsten Hanfproduzenten der EU vertreten. Seit dem Jahre 2001 werden die Produktions- und Anbaudaten der Mitglieder der EIHA erfasst. Diese Produktionen machen ca. 80% der gesamten Hanfproduktion der EU aus. Die Absatzmärkte dieser Mitglieder gestalten sich wie folgt:




Absatzmärkte für Hanffasern von Mitgliedern der EIHA

Auf Ebene der gesamten EU sind die Ergebnisse ähnlich. Das Ergebnis zeigt, dass der Zellstoffbereich noch immer dominiert. Trotzdem kann fast nirgends Schreibpapier aus Hanf im Laden gekauft werden. Der Grund dafür ist, dass der größte Teil der Hanffasern in den Produktionsprozess bei der Herstellung von Banknoten, Zigarettenpapier und Hygieneprodukten fließt.

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