Anwendung in der Textilindustrie


Textilien aus Hanf werden schon seit einigen Tausend Jahren hergestellt. Die Chinesen stellten ca. 3000 v. Chr. bereits Seile aus Hanf her. Wie schon erwähnt ist Hanffaser viel reißfester und haltbarer als Baumwolle. Die klassischen Hanftextilien zeichnen sich deswegen durch die hohe Saugfähigkeit aus, sie sind widerstandsfähiger gegen Nässe, unempfindlich beim waschen, fusseln nicht und werden nicht von Motten heimgesucht.

Diese Vorteile veranlassten sogar den berühmten Levi Strauss dazu, Hanfstoff für seine ersten Jeans zu verwenden.
Erst cottonisierte Flachsfasern in Verbindung mit Baumwolle konnten Hanf später als Hauptkleidungsstoff ablösen. Seit Mitte der 90er wird aber wieder an der Einführung von Hanf in der Bekleidungsindustrie gearbeitet. Hier wird aber nicht an die traditionelle Langfasertextilie gedacht, sondern an die so genannte „cottonisierte Hanffasern“.
Hierunter versteht man eine Hanffaser, die mit Hilfe modernster chemisch-physikalischer Verfahren verfeinert wurde und in ihren technischen Eigenschaften der Baumwollfaser so weit gleicht, dass sie ebenso auf den hochproduktiven Baumwollspinnmaschinen verarbeitet werden kann. Das heißt Hanf kann seine Vorteile erst ausspielen, wenn dieselbe Produktivität wie bei der Baumwolle erreicht werden kann. Bis dahin werden qualitätsbewusste Kunden noch etwas mehr Geld für ein Kleidungsstück aus Hanffasern ausgeben müssen.