Hanf in der Papierindustrie


Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Hanf der Hauptrohstoff für Papier. Hanf war der Grundstoff von Büchern, Bibeln, Landkarten, Papiergeld, Wertpapieren und Zeitungen. Doch nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion des Papiers mit Holz immer günstiger. Das Hanfpapier wurde dadurch immer mehr vom Papier aus Holz abgelöst. Heute ist der Marktanteil der Papierproduktion am Hanffasermarkt wieder relativ hoch (70-80 %). Trotzdem kann fast nirgends Schreibpapier aus Hanf im Laden gekauft werden. Der Grund dafür ist, dass der größte Teil der Hanffasern in den Produktionsprozess bei der Herstellung von Banknoten, Zigarettenpapier und Hygieneprodukten fließt. Hanffaser hätte aber auch bei der Schreibpapierherstellung Vorteile gegenüber den üblich verwendeten Fichten- oder Buchenholz: Hanfpapier hält länger und ist reißfester sowie auch im feuchten Zustand weiter verwendbar. Bei der Herstellung des Papiers ist auch der Einsatz von Chemikalien, aufgrund des sehr geringen Gehaltes von Lignin, geringer als bei der Papierproduktion. Interessant ist auch, dass Hanf als einjährige Pflanze auf derselben Fläche 4-5 Mal soviel Papier wie Wald liefert und wegen der besseren Reißfestigkeit der Hanffaser kann Hanfpapier auch öfter recycelt werden als Papier aus Holz. Der Grund warum Holz in der Papierproduktion den Vorzug gegenüber Hanf bekommt, liegt darin, dass Hanf im Vergleich zu Holz viel teurer ist. Es wird aber damit gerechnet, dass sich diese Preislücke in den nächsten Jahren schließen wird.